All music played & recorded by agogol
except track 06 by agogol and Abo Gabi recorded LIVE in Paris 2021
Rigobert Dittmann in
BAD ALCHEMY 125
AGOGOL BUH [oxo] (bandcamp, C-42): Andreas Gogol verdient, seit 1996 in Berlin, seine Brötchen mit Digital Fine Art Printing und macht dazu Filme und Musik zwischen analog und digital, zu viert in BOR, seit 10 Jahren mit NaabtalDeath und dazu auch schon Marta Zapparoli oder →Rieko Okuda (deren Aktionsradius mir allmählich unüberschaubar wird). An sich operiert Gogol mit modifizierter E-Gitarre & Electronics, hier beim 'Gallop' von 'Hydal' und 'Proxi' bis 'Para' und 'The Others & You & Me' bleibt sein Werkzeug ungenannt, aber dass da Gitarrensound Wellen wirft und Saiten flirren ist glaub ich unüberhörbar. Klang fließt und kreist, und wirkt in seinem Loopen und Zwitschern zugleich meditativ, ostinat, resignativ oder unverdrossen. Dark ambientes Brummen und melancholisches Dröhnen ist durchwirkt mit elektronischen Vogelstimmen, elektronischem Greinen, wehmütigem Feeling, harmonischem Klingklang. Pumpender Zweiklang wie von Akkordeon geht über in knörende Repetition und dazu dunklem und rau surrenden Noise, rubbelige Rhythmik pocht eine graduale Spur. Bei '8<0-0>8' erklingt Gesang des palästinensischen Syrers Abo Gabi (bekannt durch Jordi Savals 'Orpheus XXI'), gefolgt von metalloid-perkussiver, von Noise überschäumter, impulsiv bezuckter Pianistik. Drones und zuckelige, unrund klopfende Rhythmik erinnern mich ein wenig an Muslimgauze, dumpf paukenders Tamtam und holziges Klappern behalten die paraorientalische Anmutung bei. Und zuletzt beschleunigt agogol verzerrtes Surren und Beben zu einem brausenden Groove. Dass er dafür kein Label gefunden hat, sagt einiges über den Stand der Dinge. [BA 125 rbd]